Natürlich reicht es nicht immer aus, nur ein einzelnes, abgenutztes Kartenspiel aus irgendeiner Jackentasche hervorzuzaubern. Also muß ein Zauberkoffer her. Wenn Sie eine größere Show vorführen, kann es sein, daß Sie mit mehreren Karten arbeiten wollen (Spezialkarten, Karten mit anderen Rückenfarben etc.). Hier ist es ganz praktisch, wenn man entsprechende Haltevorrichtungen zur Verfügung hat.
Auf dieser Seite werde ich Ihnen einige Anregungen geben, wie Sie sich ein paar einfache Gerätschaften zusammenbauen können, die Ihnen die Arbeit bei Ihrer Vorführung erheblich vereinfachen können, ihr Portemonnaie nicht besonders belasten.
Was nimmt man als Zauberkoffer? Grundsätzlich sollte er nicht zu groß sein, andererseits aber auch genügend Platz für mindestens 10 verschiedene Kartendecks bieten und optisch auch noch ein bißchen was hermachen. Sie können sich sicherlich im Zauberfachhandel teure Gerätschaften besorgen, aber solange Sie noch "Amateurstatus" haben, sollten Sie Ihr Geld besser in entsprechende Literatur investieren. Zumal derartige Koffer nicht unbedingt besonders dezent wirken und bei manchen Zeitgenossen vielleicht ein falscher Eindruck entstehen könnte.
Ich selbst besitze zwei Zauberkoffer. Der erste ist eine einfache Fototasche (Gabs mal im Aldi für 15 .- DM). Reicht für die einfachsten Sachen vollkommen aus und ist sehr leicht zu transportieren und überall unauffällig mit hinzunehmen. Da ist neben Karten und anderen Utensilien durchaus noch Platz für eine Kamera :-). Mein eigentlicher Zauberkoffer kommt ebenfalls aus der Ecke der Fotografie. Es handelt sich um einen einfachen Kamerakoffer (Habe ich im Kaufhaus für ca. 30.- gekauft). Da er variable Schaumstoffinlets besitzt, kann man ihn sehr gut nach eigenem Gutdünken einrichten. In der Regel reichen diese beiden Systeme für den Hobbyzauberer vollkommen aus. Wer natürlich auf der Bühne auftritt und mit seinem Koffer wirklich etwas hermachen will, kommt in der Regel nicht um "Profigeräte" drum herum. Diese kosten dann aber auch gleich 150.- DM und mehr (nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.)
Unter einer Servante wird in der Regel ein geheimer Ablageplatz für Ihre Gegenstände verstanden. Eine Servante leistet Ihnen bei Ihren Tischvorführungen sehr gute Dienste, wenn es beispielsweise darum geht, ein Kartenspiel durch ein anderes auszutauschen. Eine sehr einfache Kartenservante können Sie sich aus Kassettenhüllen recht einfach zusammenkleben, indem Sie mehrere Kassettendeckel übereinanderkleben. Zur Tischbefestigung reichen einfache Tischtuchklemmen in der Regel aus.
Um Kartentricks vorzuführen, benötigen Sie i.d.R. eine entsprechende Unterlage. Diese sollten Sie immer zur Verfügung haben; es kann durchaus sein, daß Sie mal an einem Tisch sitzen, auf dem keine Tischdecke liegt, oder letztere ist für ihre Vorführungen schlicht ungeeignet. Auch hier können Sie sich mit recht einfachen und kostengünstigen Hilfsmitteln behelfen. Kaufen Sie etwas Stoff (Filz oder Wolle). Den können Sie dann auf eine entsprechende Holzunterlage (z.B. Sperrholzbrettchen) kleben. Zwei DIN A 4 große Brettchen längs hintereinander geklebt sind für Vorführungen vollkommen ausreichend. Zudem lassen sich die beiden Brettchen recht gut zusammenklappen und nehmen wenig Platz weg.
Wenn Sie sich intensiver mit dem Thema Zaubern beschäftigen, werden Sie
sich bald wundern, wie viel Informationen zu diesem Thema eigentlich überall verfügbar
sind. Grundsätzlich verhält sich das mit jedem neuen Hobby so. Sie haben sich bislang
eben nur nicht für das Thema interessiert. Wenn Sie nun zum ersten Mal in einen
Zauberladen kommen oder einen Zauberkatalog in den Händen halten, werden Sie sicherlich
ob der Preise für den einen oder anderen Trick ganz schön ins Schwitzen kommen. Einige
Tricks kosten gleich so richtig Geld. Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur empfehlen, von
den teuren Tricks (alles >50 DM) erstmal die Finger zu lassen. Sie sollten wirklich
erst mal eine Show mit einfachen Mitteln gestaltet haben. Eine gute Show braucht keine
teuren Tricks. Sehr häufig trifft man auf Hobbyzauberer, die von einem Trick so
fasziniert sind, daß sie ihn kaufen, weil sie glauben, daß dann auch ihr Publikum
entsprechend von diesem Trick fasziniert sein wird. Wenn diese dann aber hinter das
Trickgeheimnis kommen, sind sie manchmal wegen der Einfachheit dieser Tricks enttäuscht
und haben Angst, daß auch ihr Publikum von diesem Trick enttäuscht sein wird. Also muß
ein neuer, besserer Trick her... und wieder wird einiges an Geld investiert... Investieren
Sie also wirklich am Anfang lieber in ein weiteres Buch und arbeiten Sie sich wirklich
durch das Thema durch (manchmal finden Sie dann auch schon wieder die eine oder andere
Trickbeschreibung; manchmal lassen sich einige Tricks auch ganz gut selbst
zusammenbasteln). Dann geben Sie mal die ein oder andere Vorstellung (im Freundeskreis
oder mit einem Kumpel in der Kneipe etc.). Wenn Sie dann noch immer von diesem Thema
gefesselt sind, können Sie sich mal den einen oder anderen Trick kaufen. Dabei sollten
Sie aber auch auf folgendes achten: Machen Sie sich von vornherein darüber Gedanken, wo
Sie den Trick vorführen wollen. Manche Tricks sind nicht "umringt" vorführbar.
D.h. das Publikum muß genau vor Ihnen sitzen, sonst wird es den Trick sofort
durchschauen. Ggf. fragen Sie den Zauberhändler danach. Bei teureren Tricks kann es sogar
vorkommen, daß sie diesen nur vor einem absolut schwarzen Hintergrund vorführen können.
Eine Situation, die Sie auch nicht an jedem Stammtisch vorfinden werden.
Machen Sie sich also vorher bitte wirklich Gedanken darüber, wie Sie einen Trick
vorführen wollen, oder ob Sie diesen Trick wirklich in Ihr Programm einbinden können.
Sie zahlen sonst vielleicht zuviel Lehrgeld und die Zauberei wandelt sich von einem
schönen zu einem teuren Hobby.