Indisch mischen (Hindu shuffle)

Angeblich rührt der Name "Hindu shuffle" daher, daß früher vor allem indische Magier diese Form des Mischens gerne verwendet haben. Sei es nun, weil sie andere Mischmethoden nicht kannten (Wer kennt schon Ostfriesland ?? :-))  ), oder weil sie sich der vielen Möglichkeiten, die sich aus dieser Mischmethode ergeben, bedienen wollten. Jedenfalls haben viele Zauberer die Möglichkeiten dieser Mischmethoden sehr rasch erkannt. Einige Funktionen und Möglichkeiten werden hier nun vorgestellt:

Indisch mischt man die Karten etwas anders, als es viele vielleicht gewohnt sind. Der Kartenstapel wird in der rechten Hand gehalten, wobei die rechte Hand den Stapel von oben an den Längsseiten greift. Die rechte Hand wird zur Linken geführt, die (mit der Handfläche nach oben) mit Daumen, Mittel- und Ringfinger ein paar Karten von der rechten Hand wegnimmt. Die Karten läßt man jetzt in auf die Handfläche fallen und zieht anschließend wieder ein paar Karten aus der rechten Hand ab, solange bis keine Karten mehr in der rechten Hand enthalten sind.

Grundsätzlich sollten Sie sich bei einer Vorführung möglichst auf eine Mischmethode beschränken. Wenn Sie mal so und dann wieder anders mischen, erregt dies (einen berechtigten) Verdacht. Das Mischen sollten Sie intensiv üben, auch wenn Sie das Prinzip nach zwei- dreimaligem Üben verstanden haben. Sie müssen diese Mischmethode so gut beherrschen, daß Ihre Zuschauer glauben, daß Sie in Ihrem Leben noch nie anders die Karten durcheinander gebracht haben. (=> Falls Sie jemand fragt, ob Sie schon immer so gemischt haben: " Nein, früher habe ich als kleines Kind die Karten einfach fallengelassen und dann wieder zusammensortiert, aber das sieht nicht besonders professionell aus... ).

Kartenkontrolle

Diese Mischmethode mag zunächst etwas komisch anmuten, hat aber gegenüber der herkömmlichen Mischmethode den Vorteil, daß man Karten wieder zurück in die rechte Hand nehmen und somit unter Kontrolle bringen kann. So kann der Zauberer beispielsweise den Zuschauer eine beliebige Karte ziehen lassen. Er fängt an, einige Karten nach Links zu mischen und bittet den Zuschauer die Karte auf den linken Stapel zu legen. Der Zauberer mischt weiter und bekommt durch das abziehen der Zuschauerkarte von links diese unter Kontrolle so daß diese am Ende des Mischvorgangs obenauf liegt.

Falsches mischen

Um mehrere der obersten Karten unter Kontrolle zu halten, ist etwas Übung erforderlich. Zunächst zieht man auch hier wieder ein paar Karten ab. Aber anstatt nur 3 oder 4 Karten abzuziehen, sollte man hier schon 7-10 Karten vom Stapel nehmen. Nähert sich jetzt die rechte Hand erneut zum Karten wegnehmen, greift die rechte(!) Hand wieder ein paar Karten aus dem Kartenstapel der linken Hand raus und nimmt diese wieder mit zurück. Die Linke hat derweil oben wieder ein paar Karten abgezogen. In der rechten Hand befindet sich nun der Rest der Karten, sowie ein paar "zurückgeholte". Die zurückgeholten Karten liegen an Mittel- und Ringfinger der rechten Hand geschlossen an. Am Daumen ist jedoch noch ein Spalt übrig. Zunächst werden die Restkarten rübergemischt und anschließend der zurückgeholte Teil wieder auf den Stapel draufgelegt. Die Karten sind unter Kontrolle.

Eine einfache Möglichkeit das komplette Deck unter Kontrolle zu halten besteht darin, immer den gesamten Stapel von rechts nach links zu werfen. Dann zieht die rechte Hand wieder ein paar Karten von unten aus der linken Hand heraus und wirft diese wieder oben auf den Stapel drauf. Werden die Hände bei dieser Mischmethode immer aufeinander zubewegt, sieht es wirklich so aus, als ob die Karten tatsächlich gemischt werden. Dennoch kommen die Karten nicht durcheinander, sondern werden einfach sehr oft "abgehoben", was die Reihenfolge der Karten nicht ändert.

Karten erspähen (Glimpse)

Um die unterste Karte des Stapels in der rechten Hand zu erspähen, kann man "nebenbei" die bereits abgezogenen Karten in der linken Hand mit den noch in der rechten Hand befindlichen Karten egalisieren. Dazu nimmt man den Stapel der rechten Hand so, daß die Bildseite der untersten Karte in einem 45 Grad- Winkel zum Zauberer zeigt und stößt mit der linken Schmalseite gegen die Schmalseite des in der linken Hand befindlichen Stapels. Als ganz normale Aktion ausgeführt merkt niemand, daß Sie eigentlich nicht die Karten egalisieren wollen, sondern lediglich die unterste Karte betrachten wollen. (Nicht darauf hinweisen, daß man mal die Karten in Ordnung bringen müßte oder so. Das bringt die Zuschauer nur auf die Fährte). Ggf. kann man dies auch noch ein zweites Mal machen, jetzt aber vielleicht nur noch in einem 10 Grad-Winkel, so daß man die Karte nicht mehr sehen kann. Dadurch können Sie ggf. Bedenken kritischer Zuschauer ausräumen :-).

Unterste Karte unter Kontrolle halten

Um die unterste Karte im gesamten Stapel auch am Schluß noch als unterste Karte zu halten, variiert man die Mischmethode ein wenig. Im Gegensatz zum Normalfall, in dem ein Teil der oberen Karten abgezogen wird, wird in diesem Fall auch ein Teil der unteren Karten mit abgezogen. D.h. wenn der Stapel aus drei Teilen A,B und C besteht, wird gleich beim ersten Mischvorgang der Teil A und C abgezogen, so daß die unterste Karte des Stapels nun auch die unterste Karte im Stapel der linken Hand ist. Die Teile A und C bestehen natürlich nur aus ein paar wenigen Karten.

Oberste Karte unter Kontrolle halten

Ohne viel Fingerfertigkeit kann man die oberste Karte recht einfach unter Kontrolle halten, indem man beim Mischbeginn zunächst nur maximal 3 Karten abzieht. Hier kann man leicht am Rand erkennen, wieviele Karten man abgezogen hat. Die Karte befindet sich an entsprechender Position.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß man die Karten einfach Bildoben hält und dann erst mischt. Dann verfährt man wie bei "unterste Karte unter Kontrolle halten".