Palmieren von Karten

Unter Palmieren wird im allgemeinen das unbemerkte Verstecken von Gegenständen in der Hand des Zauberers verstanden. Die Zuschauer sollten von dem Vorgang möglichst wenig mitbekommen. Der Begriff rührt aus dem englischen "palm" (Handfläche). Es wird also eine Kugel, ein Fingerhut, eine Spielkarte oder ein Blauwal in der Handfläche so versteckt, daß es von den Zuschauern nicht sichtbar ist. (Lezteres geht nur bei wirklich großen Händen :-))

Natürlich gibt es verschiedene Arten, Karten zu palmieren. Hier sollen lediglich die Grundprinzipien des Palmierens vorgestellt werden.

Das klassische palmieren

Bei klassischen palmieren wird die Karte zwischen Ringfinger und Daumenballen so eingeklemmt, daß die Handfläche die Karte komplett bedeckt. Hierbei darf die Karte ruhig nach innen gebogen sein, so daß sie auch bei leichten Drehbewegungen der Hand vom Zuschauer nicht entdeckt werden kann.

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Der Druck wird von links durch den Daumenballen auf die Karte ausgeübt. Von der rechten Seite her betrachtet, reicht es aus, mit dem Ringfinger nur ein wenig Widerstand zu bieten, und die Karte bleibt in der Hand "hängen".

Von der Rückseite her betrachtet sieht das ganze dann wie folgt aus:

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Der Daumen hat dabei sehr viel Spielraum und kann zur Ablenkung der Zuschauer gut eingesetzt werden. Er sollte allerdings nicht nach oben ausgestreckt werden. Dies ist keine natürliche Haltung und würde nur unnötig den Verdacht der Zuschauer erregen. Wichtig ist, daß der kleine Finger gut mit der Hand abschließt, da ansonsten sichtbare Lücken entstehen könnten (Siehe nächste Abbildung). Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie den Griff möglichst vor einem Spiegel üben.

Der Vorgang des palmierens ist eigentlich sehr einfach. Sie halten die Karten in der linken Hand (als ob Sie Karten austeilen wollen), nähern sich mit der rechten Hand an die Karten, um das Deck zu egalisieren. Da die Zuschauer Ihnen gegenüber sitzen, wird das Kartendeck für einen kurzen Moment von Ihren Fingern der rechten Hand verdeckt. In diesem Moment können Sie z.B. die oberste Karte mit dem linken Daumen etwas nach rechts schieben und die Karte dann mit der rechten Hand aufnehmen. Hört sich vielleicht kompliziert an, aber mit etwas Übung (vor dem Spiegel!!) kriegen Sie das schnell hin.

Einen wichtigen Aspekt sollten Sie bei den meisten dieser "Fingerübungen" nicht außer acht lassen. Das verbergen von Gegenständen hat nichts mit Geschwindigkeit zu tun. Auch wenn viele Zuschauer dies glauben mögen (und gerne in diesem Glauben bleiben können) sind hektische bzw. schnelle Bewegungen grundsätzlich verdächtig (Ein Löwe hat sich noch nie rasch auf eine Beute zubewegt und dann die letzten Meter schleichend zurückgelegt). Machen Sie die Bewegungen entweder natürlich oder dann, wenn Sie keiner erwartet, bzw. die Augen der Zuschauer auf ihre andere Hand gerichtet sind.

Mögliche Fehlerquellen:

(Sie können die beiden Grafiken auch noch 100% vergrößert betrachten. Auf das Bild klicken (rechte Maustaste) und "Bild anschauen" anwählen).

Der kleine Finger schließt nicht richtig mit der Hand ab; ein Blitzer (weißer Punkt) ist zu sehen Der Ringfinger biegt sich zu sehr um; unnatürliche Handhaltung

Das palmieren eignet sich für unzählige Tricks. Eine Möglichkeit besteht darin, eine (vom Zuschauer gewählte) Karte noch oben im Deck zu bringen. Anschließend wird diese in der rechten Hand palmiert. Die linke Hand händigt dem Zuschauer das Deck zum mischen aus, dieser mischt die Karten gut durch. Der Zauberer erhält das Deck anschließend wieder zurück und egalisiert dieses mit beiden Händen. Dabei wird die Karte des Zuschauers oben aufgelegt und kann dann beliebig produziert werden.

Neben dem palmieren in der Innenfläche der Hand, kann ein Gegenstand auch auf dem Handrücken palmiert werden. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Hände als leer vorgezeigt werden sollen. Diesen Griff bezeichnet man als back palm.