Drehen von Kartendecks
Mit Drehen eines Kartendecks ist nicht das Drehen von der Bild- auf die Rückseite oder
umgekehrt gemeint, sondern das Drehen eines Decks um 180 Grad in der waagerechten. D.h.
die Schmal- oder Breitseite der Karten, die vorher in Richtung Zuschauer gezeigt hat,
zeigt nun in Richtung des Zauberers.
Das Drehen von Kartendecks ist bei den meisten Kartenspielen ohne Auswirkung, da die
Karten auf den beiden Hälften jeweils die gleichen Muster aufweisen, so daß eine Drehung
der Karten nicht feststellbar ist.
Die Drehung von Karten kann jedoch manchmal von Nutze sein.
- Bei Stripperkarten (konische Karten) lassen sich die vom Zuschauer gewählten Karten
sehr leicht herausfinden, wenn vorher das Deck um 180 Grad gedreht wurde. Dadurch kann man
die vom Zuschauer wieder in den Stapel eingestochene Karte durch einfaches darüberfahren
an den Rändern herausziehen.
- Bei Karten ohne drehgespiegeltem Rückenmuster (vor allem bei Karten mit Werbeaufdruck).
Hier kann die entsprechende Karte leicht herausgefunden werden, wenn die Karten vorher
alle einheitlich ausgerichtet waren.
- Bei Karten mit "schlechtem" Bild- oder Rückenaufdruck. Nicht immer gelingt
es, z.B. Bildkarten wirklich mittig auf die Karten aufzudrucken. Manchmal ist ein Rand
(der Abstand zwischen der Kartenkante und der schwarzen Linienbegrenzung des Bildes) auf
der einen Seite etwas breiter als auf der anderen. Werden diese Karten z.B. alle mit der
schmalen Seite nach links gelegt, kann man ohne weiteres feststellen, welche Karte vom
Zuschauer gezogen wurde. (Hier gibt es eine weitere Möglichkeit für einen Trick. Man
legt z.B. vier dieser Karten Bildoffen auf den Tisch. Die schmale Bildseite ist nach links
gerichtet. Der Zuschauer darf jetzt eine beliebige Anzahl von Karten um 180 Grad drehen
und der Zauberer, der sich derweil abgewendet hat, kann nachher genau sagen, welche Karten
"verkehrt herum" liegen.
Methoden zum unauffälligem Drehen von Karten:
- Die Karten werden in der linken Hand gehalten und nach rechts aufgefächert. Dabei
sollte die oberste Kate bereits mindestens 90 Grad nach rechts gedreht sein. Der Zuschauer
darf sich nun eine Karte ziehen. Das Deck wird nach rechts zusammengefächert und beim
egalisieren in den beiden Händen insgesamt um 180 Grad (im Uhrzeigersinn) gedreht. Jetzt
werden die Karten wieder in die linke Hand genommen und erneut aufgefächert, so daß der
Zuschauer die betrachtete Karte hineinstecken kann. Die Routine ist sehr einfach. Die
Zuschauer übersehen diesen kleinen Kunstgriff, wenn der Zauberer Blickkontakt hält und
nebenbei ein bißchen erzählt.
- Dieselbe Methode, nur daß der Fächer bereits einen Halbkreis bildet. Auch hier werden
die Karten nach rechts zusammengeschoben. Hieraus ergibt sich automatisch eine Drehung der
Karten um 180 Grad. Mit etwas Übung kann man dies auch direkt in einer Hand durchführen.
- In der linken Hand wird aufgefächert. Anschließend werden die Karten links wieder
zusammengeschoben. Der zweite Fächer wird über die rechte Hand erfolgen. Zu diesem Zweck
dreht die linke Hand die Karten um 90 Grad nach rechts, die recht Hand nimmt diese wieder
auf und dreht die Karten weitere 90 Grad nach rechts. Damit ist das Deck gedreht. Jetzt
können die Karten in der rechten Hand wieder aufgefächert werden.
- Das Deck wird zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand an der unteren linken Ecke
angefaßt und leicht schräg gehalten. Durch die Schwerkraft dreht sich das Spiel nach
unten, so daß die Ecke, die zwischen Daumen und Zeigefinger liegt, nun rechts oben ist.
Erfordert ein wenig Übung, da die obere und die unterste Karte manchmal in der Luft
hängen bleiben können.