Forcierte Auswahl von Karten - Manuell

Abziehen Glissieren Abheben Riffeln Mischen Fächern

Das "manuelle" forcieren von Karten erfordert mitunter ein wenig an Fingerfertigkeit, manchmal aber auch einfach nur ein bodenloses Maß an Frechheit.

Zum forcieren muß man meistens die obere oder die untere Karte eines Stapels kennen. Die unterste Karte läßt sich leicht beim Egalisieren merken. Will man die oberste Karte herausfinden, kann man z.B. amerikanisch mischen und die Karte nach oben bringen. Eine andere Möglichkeit besteht auch darin, daß Spiel noch mal kurz als "gut gemischt" vorzuzeigen, indem man die Karten mit der Bildseite nach oben auffächert. Dabei kann man sich die oberste oder unterste Karte leicht merken. Ebenso kann man beim Riffeln der Karten die obersten etwas stärker abbiegen und so deren Werte erkennen.

Die erste Methode der forcierten Wahl, die ich kennengelernt habe, war wirklich unverschämt, primitiv, aber sehr wirkungsvoll: Ich nehme den Kartenstapel, fächere ihn auf, ziehe eine Karte nach vorne, schaue mir diese an und halte ihn mit einer blitzschnellen Bewegung einem bislang eher unbeteiligten Zuschauer, der die Vorbereitungen nicht mitverfolgt hat, mit der Aufforderung hin, eine Karte zu ziehen. In der Regel wird die hervorstehende Karte gezogen.
(Für den Fall, daß derjenige doch aufgepaßt hat und mit einem gewinnenden Lächeln einfach eine andere nimmt, kann man immer noch sagen: "Die dürfen Sie behalten. Ich habe noch 31 übrig" oder um der Unverschämtheit noch eins draufzusetzen: "Welche haben Sie gezogen?" "Die Karo 9" "Richtig! Gut gemacht."

Eine andere Methode (eigentlich auch schon fast unverschämt), ist folgende: Sie präsentieren eine etwas größere Pappschachtel, die auf zwei Seiten jeweils ein Loch hat, in das eine Hand hineinpaßt. Die Schachtel ist von oben geschlossen (kann aber gerne zur Untersuchung herumgereicht werden). Sie stecken das Kartendeck von der einen Seite in die Schachtel. Der Zuschauer kommt von der anderen Seite heran. Der Zuschauer hebt nun "blind" ein paar Karten vom Stapel ab und zieht die Hand aus der Schachtel heraus. "Sie haben jetzt eine beliebige Anzahl von Karten entnommen, ohne daß ich sehen konnte, wieviele Karten Sie weggenommen haben. Das heißt, weder Sie noch ich können nun wissen, welche Karte oben auf dem Stapel liegt. Greifen Sie nun nochmal in die Schachtel und holen Sie Ihre Karte heraus". Der Zuschauer tut dies und zieht die nächste Karte heraus. Nun nimmt auch der Zauberer seine Hand aus der Schachtel, legt die Karten zusammen und reicht diese dem Zuschauer, damit dieser seine Karte hineinmischen kann. Der Zauberer kann also eigentlich keine Ahnung haben, welche Karte der Zuschauer gezogen hat. Was passiert: Bevor der Zauberer die Karten in die Schachtel schiebt, muß er sich die unterste Karte im Deck merken. Diese wird dem Zuschauer forciert. Hat der Zuschauer die Karten abgehoben, dreht der Zauberer die Karten mit der Bildseite nach oben und dreht die oberste Karte mit dem Rücken nach oben. Nun nimmt der Zuschauer die "oberste" Karte weg. Da diese mit dem Rücken nach oben liegt, wird er keinen Verdacht schöpfen. Der Zauberer dreht danach den Stapel wieder um und zieht seine Hand aus der Schachtel heraus. Der Zuschauer hat die gewünschte Karte. Diese Forciermethode wird als "One Hand Force" bezeichnet. Die ursprüngliche Idee stammt von Ted Annemann. Er schlägt vor, die Karten hinter den Rücken zu nehmen, und den Zuschauer dann um den Körper des Zauberers herum nach der Karte zu greifen. Ich habe die Idee um die Pappschachtel erweitert, da mir die geschilderte Methode Annemanns nicht besonders zusagt. Natürlich können Sie diese Forciermethode hervorragend in Biergärten oder Festzelten einsetzen, wenn Sie Ihren Gegenüber eine Karte  ziehen lassen wollen. Dann halten Sie die Karten einfach unter den Tisch.

Abziehen

Sie können auch eine weitere, recht wirkungsvolle Methode anwenden: Das Kartendeck wird in die linke Hand genommen, so daß die Karten mit der Bildseite auf der Handfläche liegen. Die unterste Karte hat man sich bereits beim Egalisieren der Karten gemerkt. Die vordere Schmalseite zeigt zum Zuschauer. Jetzt greift man von oben mit 2-3 Fingern auf die Karten und schiebt diese jeweils eine kleines Stück zurück, so daß immer wieder eine neue Karte sichtbar wird. Den Zuschauer fordert man auf an irgendeiner beliebigen Stelle "Stop" zu sagen. Sagt dies der Zuschauer, wird zusätzlich mit dem Daumen die unterste Karte mit abgezogen, und diese dem Zuschauer als gewählte Karte präsentiert, mit der Bitte, sich diese zu merken. Der Rest ist wie immer Show.

Glissieren

Das Glissieren (oder auch "Schleifen") von Karten ermöglicht dem Zauberer die unterste Karte eines Kartendecks "bei Bedarf" hervorzuholen. Zu diesem Zweck wird das Kartenspiel mit der linken Hand von oben gegriffen. Die Schmalseite zeigt nach vorne, der Daumen befindet sich auf der rechten Längsseite, die anderen Finger auf der linken Längsseite des Decks. Zeige- und Mittelfinger drücken leicht auf die unterste Karte des Spiels und schieben sie ca. einen bis eineinhalb Zentimeter nach hinten. Dadurch kann die rechte Hand permanent Karten von unten nachziehen (am besten mit dem Mittelfinger) ohne daß die unterste Karte ihre Position verändert. (=> Der Zuschauer darf irgendeine beliebige Zahl sagen, so viele Karten werden aus dem Stapel von unten abgezählt. Falls z.B. einer der Zuschauer die Mutmaßung ausspricht, daß die Karten auf dem Rückenbild gezinkt sein sollten, kann man dem Zuschauer freistellen, daß man die Karten eben von unten her herauszieht, so daß das Rückenbild auf keinen Fall vorher sichtbar ist. Die letzte Karte zieht man dann gar nicht mehr raus, sondern übergibt den verdeckten Stapel an den Zuschauer, mit der Aufforderung, sich die unterste Karte zu merken). Sollten die Karten über nicht besonders gute Gleiteigenschaften verfügen, kann dies der Zeigefinger der linken Hand ausgleichen, indem er seitlich etwas Druck auf den Kartenstapel ausübt, so daß immer nur genau eine Karte aus dem Deck herausgezogen wird.

Abheben

Bei forcieren durch Abheben zwingt der Zauberer dem Zuschauer eine Karte auf. Angenommen, der Zauberer hat sich die oberste und die unterste Karte im Stapel gemerkt, so kann er relativ geschickt dem Zuschauer bei scheinbar freier Wahl ihn diese Karte tatsächlich auswählen lassen.

A
B
C

Der Stapel liegt zunächst auf dem Tisch. Jetzt nimmt der Zauberer etwa zwei Drittel weg und bildet rechts außen einen weiteren Stapel.

A
C B

Der rechte Stapel wird jetzt nochmals halbiert und der obere Teil in die Mitte gelegt.

C A B

Der Zuschauer darf nun eine Karte eines beliebigen Stapel auswählen. In der Regel nimmt der Zuschauer die oberste Karte aus dem Stapel A.

(Sollte das nicht der Fall sein, gibt es noch ein paar Ausweichmöglichkeiten. Da die unterste Karte von Stapel C bekannt ist, kann diese ggf. als Leitkarte verwendet werden. D.h. wenn der Zuschauer die oberste Karte aus Stapel B nimmt, legt der Zauberer die Stapel so zusammen, daß zunächst A auf C gelegt wird und die beiden dann auf B gelegt werden. So liegt dann die Leitkarte genau über der vom Zuschauer ausgewählten Karte. Wählt der Zuschauer hingegen den Stapel C ist das auch kein Drama. Dann darf der Zuschauer einfach den Stapel C nochmals abheben, damit die "Karte wirklich ganz verschwindet". (Jetzt liegt natürlich wieder genau unsere Leitkarte über der vom Zuschauer gewählten Karte).

Eine andere ebenfalls effektive Methode ist folgende: Stehen zwei Zuschauer zur Verfügung, können Sie folgendes machen. Die zu forcierende Karte liegt oben auf dem Stapel. Jetzt nehmen Sie die obersten 4-6 Karten und drehen diese bildoben und legen diese anschließend unter den Stapel. Das sollten die Zuschauer natürlich nicht mitbekommen. Nun darf der erste Zuschauer ein paar Karten vom Stapel abheben. Während Sie noch auf den Zuschauer Nr. 1 einreden, drehen Sie die verbliebenen Karten in Ihrer Hand einfach um. Jetzt halten Sie die Karten dem Zuschauer Nr. 2 hin. Er darf die oberste Karte ziehen und sich anschauen. Derweil lassen sie sich die Karten von Zuschauer 1 wiedergeben und legen Sie oben auf den Stapel drauf. Jetzt fordern Sie Zuschauer Nr. 2 auf, die Karte auch Zuschauer Nr. 1 zu zeigen. Währenddessen haben Sie genügend Zeit die noch verkehrt herum liegenden Karten wieder umzudrehen. Wenn Sie das mit einer unauffälligen Gleichgültigkeit machen, werden das die Zuschauer gar nicht bemerken, da sie sich auf die gezogene Karte konzentrieren.

Eine andere Methode des forcierens durch Abheben besteht in der Ablenkung: Sie merken sich die oberste Karte im Stapel. Nun lassen Sie den Zuschauer einen Teil der Karten zur Seite abheben. Erzählen Sie dem Zuschauer ein bißchen was. Anschließend legen Sie den restlichen Stapel um 90 Grad verdreht auf die Karten drauf. Jetzt wieder ein wenig erzählen. Nun können Sie den Zuschauer auffordern, den oberen verdrehten Stapel hochzuheben und die oberste Karte des unteren Stapels zu nehmen und sie sich anzuschauen. Normalerweise fällt dem Zuschauer nicht auf, daß dies die vormals oberste Karte im Stapel war. Diese Methode sollten Sie aber nur vor kleinen Zuschauergruppen ausführen. Je größer die Gruppe, desto größer die Gefahr, daß ein Zuschauer nicht ganz auf den Trick konzentriert ist, und den Schummel bemerkt.

Riffeln

Beim Riffeln liegt die zu forcierende Karte oben auf dem Deck. Der Zauberer hebt von unten etwa die Hälfte des Decks ab und behält den oberen Teil in der linken Hand. Jetzt mischt er von rechts nach links die Karten in die Hand, wobei er die erste Karte "injogt". Der kleine Finger der linken Hand drückt sich unter die "gejogte" Karte und bildet damit einen Spalt (den sogenannten Break). Die anderen Karten werden oben draufgemischt. Anschließend wird das Deck egalisiert. Das Deck wird in der linken Hand zwischen Handballen und Mittel- sowie Ringfinger gehalten. Der Daumen der linken Hand liegt an der linken oberen Ecke an. Der Zeigefinger ist nach innen geknickt (berührt die Handfläche) und drückt mit seinem Rücken von unten gegen das Deck. Der Daumen der linken Hand riffelt nun an der linken oberen Ecke durch die Karten durch. Anschließend riffelt der Zauberer erneut durch, solange bis der Zuschauer STOP sagt (am besten bevor die gejogte Stelle erreicht wird). An dieser Stelle werden die Karten von der rechten nach zur Seite weggezogen. Dabei greift die rechte Hand von oben, so daß der Daumen der rechten Hand in Richtung Zauberer zeigt. Der Druck gegen die Karten wird vom Daumen der rechten Hand initiiert. Somit ist gewährleistet, daß die Karten oberhalb des (vom kleinen Finger gehaltenen) Breaks abgenommen werden. Der Daumen der linken Hand biegt die Karten nach wie vor nach unten, damit der Eindruck entsteht, daß tatsächlich genau an dieser Stelle abgehoben wurde. Daß u.U. 4-6 Karten zusätzlich mit nach rechts hinübergezogen wurden, fällt dann in der Regel niemandem auf. Der Zuschauer darf nun die oberste Karte vom Stapel der linken Hand nehmen und sich diese ansehen. Es handelt sich um die gejogte Karte.

Karten beim Mischen forcieren

Eine einfache Methode, eine Karte zu forcieren, ist es, einfach die zu forcierende Karte als unterste Karte zu legen. Beim indisch mischen wird der Zuschauer nun aufgefordert, an beliebiger Stelle "Stop" zu sagen. Sowie er dies tut, wird ihm automatisch die unterste Karte des rechten Stapels gezeigt. Diese soll er sich merken. Dann wird der Stapel zusammengebracht und der Zuschauer darf das Spiel mischen. (Diese Aktionen sollten relativ rasch ablaufen, da der Zuschauer sonst Verdacht schöpfen könnte. Am Anfang fällt ihm nicht auf, daß die unterste Karte immer dieselbe ist, da er sich auf die oberen Karten konzentriert).

Fächern

Um eine Karte über einen Fächer zu forcieren, können Sie wie folgt vorgehen. Sie mischen zunächst die Karten (oder Sie lassen den Zuschauer die Karten mischen). Sie merken sich die oberste Karte, heben dann etwa die Hälfte der Karten ab und legen den Stapel etwa um 2-3 Millimeter versetzt auf den unteren Stapel drauf. Jetzt können Sie die Karten wie gewohnt auffächern. Genau an der Ihnen nun bekannten Karte bildet sich ein etwas größerer Spalt. Fordern Sie den Zuschauer nun auf, eine Karte zu ziehen. Wenn der Zuschauer seine Hand nach einer Karte ausstreckt, können Sie durch geringfügige Bewegungen Ihrer fächernden Hand die Karte etwas näher in Richtung seiner Hand schieben (fällt i.d.R. nicht auf). Normalerweise greift der Zuschauer nach der gewünschten Karte. Ist dies der Fall, so darf er die Karte ganz herausziehen. Greift der Zuschauer knapp daneben, können Sie sagen, "Bitte ziehen Sie die Karte etwa zur Hälfte heraus und schauen Sie sich den Wert der Karte von unten an, so daß ich ihn nicht sehen kann. Schieben Sie nun die Karte wieder zurück." In der Zwischenzeit haben Sie natürlich die Anzahl der Karten von Ihrer "Leitkarte" bis zur Zuschauerkarte abgezählt und können den Trick (oder eine Alternative) fortführen.

Wenn Sie aber unbedingt die Zuschauerkarte erfahren wollen, lassen Sie das Deck einfach mehrfach abheben. Der Zuschauer ist der Auffassung, daß der die Karte im Deck "vergraben" hat. Nun fächern Sie das Deck sichtbar auf, um dem Zuschauer zu zeigen, daß seine Karte noch wirklich da ist ("Sehen Sie Ihre Karte?"). Sie brauchen nur noch von der Leitkarte aus abzuzählen, wo sich die Karte befindet und wissen sofort den Kartenwert.

Eine ähnliche Methode wird auch gerne verwendet, indem die Karten von links nach rechts in den Händen rübergeschoben werden. Dabei werden die Karten vom Stapel der linken Hand mit dem linken Daumen nach rechts jeweils unter den Stapel der rechten Hand geschoben. Dabei entsteht ein kleiner Fächer in dem etwa 4-6 Karten gefächert sind (Der Rest befindet sich jeweils im linken oder rechten Stapel). Der Zauberer erzählt dabei ein bißchen was und schiebt eine Karte nach der anderen von links nach rechts (die zu forcierende Karte wurde vorher etwa in die Mitte des Stapels gebracht (Merken der obersten Karte, dann abheben)). "Bei diesem Trick dürfen Sie eine beliebige Karte ziehen, Sie nehmen einfach eine Karte, die Ihnen gefällt." Während Sie das sagen, streckt der Zuschauer vielleicht schon erwartungsvoll seine Hand hin. Solange Sie aber am blättern sind, hat seine Hand eigentlich keine Chance, eine Karte zu nehmen. Kurz bevor die zu ziehende Karte kommt, sagen Sie "Ziehen Sie jetzt bitte eine Karte". Sie blättern kurz weiter (jetzt etwas offener) und schieben dann die zu forcierende Karte leicht nach vorne und halten mit dem "rüberschieben" der Karten inne. Der Zuschauer wird die Karte i.d.R. ziehen. Danach blättern Sie einfach noch ein paar Karten weiter, damit der Zuschauer gar keine andere Möglichkeit mehr hat, sich vielleicht doch noch umzuentscheiden.

Will man über den Fächer dem Zuschauer die unterste Karte forcieren, läßt sich auch dies recht einfach bewerkstelligen. Hierzu werden die Karten in der linken Hand gehalten und aufgefächert. Nachdem der Fächer gebildet wurde, können sie die unterste Karte einfach von links nach rechts unter dem Fächer rüberschieben. Der Fächer verdeckt diese Bewegung sehr geschickt. Nun können Sie die Karten von liks nach rechts rüberschieben, bis der Zuschauer Stop sagt. Die letzte Karte wird noch nach rechts rüber geschoben. Die Karten in der rechten Hand werden egalisiert und der Zuschauer darf sich die unterste Karte (die forcierte Karte) anschauen. Diese Methode wird gerne als Leitkartenmethode verwendet. Dann darf sich der Zuschauer die oberste Karte des linken Stapels anschauen. Die Karten von der rechten Seiten können wieder zurückgelegt werden, da sich nun eine Leitkarte über der Karte des Zuschauers befindet.

Anwendungen

Haben Sie dem Zuschauer erfolgreich eine Karte forciert, können Sie das Auftauchen der Zuschauerkarte etwas mystischer gestalten, indem Sie z.B. vorher ein Tuch über einen leeren Karton gestellt haben, der, nachdem Sie das Tuch wieder wegheben, auf einmal die Karte des Zuschauers zeigt.

Oder folgendes Beispiel: Der Zauberer steckt am Anfang des Tricks eine Blankokarte in einen Briefumschlag. Der Briefumschlag wird verschlossen. Ein Zuschauer hält den Briefumschlag fest in der Hand. Die Karte des Zuschauers wird genannt. Anschließend wird der Briefumschlag geöffnet, die Blankokarte hat sich in einen Herz Buben oder was auch immer verwandelt.
Für den Trick benötigen Sie einen sogenannten doppelten Briefumschlag. Den können Sie sich basteln, indem Sie zwei Briefumschläge mit dem Rücken aneinanderkleben. In den einen legen Sie schon vor der Show den Herz Buben und kleben diesen zu. Der andere bleibt offen. Hier kommt die Blankokarte hinein.

Um den Briefumschlag nachher vorzeigen zu können, kann man sich eines kleinen Tricks behelfen. Die Blankokarte wird zunächst in einen kleinen Briefumschlag gesteckt, der dann erst in dem größeren Briefumschlag verpackt wird. Nachher wird aus dem großen Briefumschlag der kleine Briefumschlag herausgenommen und den Zuschauern gereicht. Während diese sich auf das Öffnen des Briefumschlages konzentrieren, faltet der Zauberer den großen Briefumschlag und steckt ihn in seine Tasche (er zieht ihn dann wieder etwas hervor, so daß er sichtbar aus der Tasche lugt, aber dies ist bereits ein normaler Briefumschlag, der genauso gefaltet ist. Die Zuschauer bekommen von diesem Griff in der Regel nichts mit, da ihre Aufmerksamkeit voll auf das Öffnen des kleinen Briefumschlages gerichtet ist. Für den Fall, daß nachher einer der Zuschauer den großen Briefumschlag gerne untersuchen möchte, können Sie den Briefumschlag gerne aus der Tasche ziehen und zum Untersuchen durchreichen. (Wenn Sie die Zuschauer erfolgreich ablenken können, können Sie natürlich auch versuchen, den Briefumschlag direkt gegen einen anderen in Ihrer Tasche auszutauschen und diesen dann beiläufig auf den Tisch legen.)

Fehlschläge

Auch wenn Sie in Ihrer Vorführung bereits sehr überzeugend sind, kann es mitunter doch vorkommen, daß ein Zuschauer eine falsche Karte als die gewünschte zieht. Natürlich dürfen Sie niemals einen Trick einfach abbrechen. Seien Sie darauf gefaßt, daß derartiges passieren kann. Lächeln Sie und führen Sie einen anderen Trick vor, bzw. ändern Sie den Trickverlauf ab.

Angenommen der Zuschauer zieht die Karte neben der eigentlichen Karte. Jetzt können Sie wirklich lächeln, bzw. sich richtig freuen. Sie können Ihre Karte einfach als Leitkarte verwenden. Etwas anderes ist das natürlich, wenn die vom Zuschauer gezogene Karte etwas weiter entfernt ist. Wenn Sie die Chance haben, die Karten bis zur Zuschauerkarte abzuzählen (bis zu 8 Karten i.d.R. ohne Probleme sehr rasch möglich), können Sie auch hier wieder mit "Ihrer" Karte als Leitkarte weiterarbeiten. Sollte auch das nicht der Fall sein, so können Sie versuchen, die Karte des Zuschauers, nachdem er sie gezogen und sie sich angeschaut hat, in die Nähe Ihrer Karte wieder zurückstecken zu lassen.

Sollten mehrere Zuschauer anwesend sein, können Sie einen weiteren Zuschauer die gewünschte Karte forcieren. Die Karte des ersten Zuschauers wird dann anschließend einfach für einen anderen Trick verwendet. ("Ihre Karte brauchen wir später noch...")

Haben Sie vorher bereits eine Vorhersage auf einen Zettel geschrieben, können Sie dem Zuschauer die von ihm gezogene Karte kurzerhand als "Indikator" verkaufen, die zunächst erst einmal die Aufgabe haben wird, die vorhergesagte Karte zu finden. Grundsätzlich sollten Sie die Methode, "direktes forcieren und wiederfinden als Vorhersage" nicht unbedingt einsetzen, da die Zuschauer auf die tollsten Ideen kommen könnten: "Oooh das ist einfach, in dem Kartenspiel, was sie mir zuerst hingehalten haben waren lauter gleiche Karten." Wenn Sie das Kartenspiel danach zu untersuchen hinreichen, kommt dann der Kommentar "Na klar, das haben Sie vorher eben unbemerkt ausgetauscht..." etc.